Ledger Nano S Testbericht

Das zuverlässige Hardware-Cold-Wallet zur sicheren Offline-Aufbewahrung von Kryptowährungen.

Hardware-Wallets gelten als die robusteste Form der Sicherheit, um Kryptowährungen sicher aufzubewahren. Sie ermöglichen das einfache Senden und Empfangen von Coins ohne die Gefahr, dass die geheimen Schlüssel ausgelesen oder das System beeinträchtigt wird. Das »Nano S«-Wallet von Ledger ist mit einem Preis von rund 70 € einer der günstigsten und zugleich einsteigerfreundlichsten Vertreter dieser Wallet-Art.

Erster Eindruck

Die Ledger-Sticks kommen in einer hochwertigen Verpackung und den wesentlichen Utensilien wie einer »Get started«-Bedienungsanleitung, einem »Recovery Sheet« sowie Lanyards.

Der Ledger Nano S selbst setzt sich aus einem Plastik-Gehäuse und einem Metallbügel – graviert mit »Ledger«-Logo und »Vires in Numeris« (»Stärke in Zahlen«) – zusammen und sieht optisch einem herkömmlichen USB-Stick zum Verwechseln ähnlich – vermutlich ein gewollter Effekt und durchaus sinnvoll. Die materielle Verarbeitung wirkt insgesamt eher einfach und zum Teil zerbrechlich, sollte für den normalen Einsatz jedoch problemlos ausreichen.

Zur Bedienung der Ledgers stehen lediglich ein Micro-USB-Anschluss sowie zwei Schaltflächen zur Verfügung.

Der Bildschirm des Ledgers ist sehr hell und klar mit einem kühlen bläulichen Farbton.

Unterstützte Kryptowährungen

Standardmäßig sind auf dem Ledger S entsprechende Apps für Bitcoin und Ethereum vorinstalliert. Über den Ledger Manager kann hier jedoch ganz einfach Unterstützung für weitere Kryptowährungen wie Litecoin, Ripple oder Dash nachgerüstet werden.

Einrichtung

Die Einrichtung des Ledgers gestaltet sich absolut einfach und schmerzfrei. Der Bildschirm führt entsprechend durch eine Reihe von Anweisungen zur Einrichtung und Absicherung.

Initial wird man hier aufgefordert, einen PIN-Code einzugeben, mit dem der Ledger künftig vor dem Starten entsperrt werden muss, eher er benutzt werden kann. Dieser PIN-Code muss mindestens 4 Zeichen und kann maximal 8 Zeichen lang sein und aus den Ziffern 0-9 bestehen. Er sichert das Gerät gegen Zugriff durch Dritte ab, wenn es verloren geht oder gestohlen wird. Wird dieser PIN-Code später drei Mal hintereinander falsch eingegeben, setzt sich der Ledger automatisch auf die Werkseinstellungen zurück.

Anschließend zeigt das Gerät eine Sequenz von 24 Wörtern an. Diese Wörter entsprechen einem Seed, also einer menschenlesbaren Form des Wurzelschlüssels. Aus diesem können die benötigten öffentlichen und geheimen Schlüssel generiert bzw. wiederhergestellt werden. Diese Sequenz sollte auf dem beigelegten »Recovery Sheet« notiert und sicher verwahrt werden. Zudem muss die Sequenz während des Einrichtungsprozesses bestätigt werden, indem das Gerät zwei zufällige Elemente der Sequenz abfrägt.

Um den Ledger nutzen zu können, müssen im letzten Einrichtungsschritt die entsprechenden Companion-Apps wie Ledger Wallet Bitcoin oder Ledger Wallet Ethereum installiert werden. Ledger setzt hier den »Google Chrome«-Browser voraus, da es sich bei den Companion-Apps um Chrome-Webapps handelt – eine Installation von lokalen Programmen ist daher nicht notwendig. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass die Ledger-Sticks einfach an beliebigen Rechnern und auf verschiedensten Betriebssystemen wie Windows oder macOS genutzt werden können. Darüber hinaus stellt Ledger entsprechende Smartphone-Apps für iOS und Android zur Verfügung. Auch ist es möglich, den Ledger Nano S mit bestehenden Wallets wie Electrum, Copay oder MyEtherWallet zu nutzen.

Benutzung

Vor jeder Benutzung muss das Gerät stets mit dem während der Einrichtung vergebenen PIN-Code entsperrt werden. Anschließend wird auf dem Gerät selbst das gewünschte Wallet ausgewählt. Dies bedeutet zudem, dass stets nur ein Wallet gleichzeitig benutzt werden kann.

Nach erfolgter Entsperrung kann das Hardware-Wallet über die entsprechenden Companion-Apps benutzt werden, um das Wallet weiter zu konfigurieren oder um ganz einfach Coins zu senden bzw. zu empfangen.

Das Layout der Companion-Apps ist hierbei äußerst übersichtlich und benutzerfreundlich gestaltet. Zudem ermöglicht das Ledger-Wallet die Generierung neuer Adressen für jede Transaktion, wodurch es schwierig(er) wird, die getätigten Transaktionen öffentlich nachzuvollziehen.

Transfer von Coins von Hot-Wallets auf Ledger

Das Wegsichern der eigenen Kryptowährungen von Hot-Wallets wie Exchanges auf sichere Cold-Wallets wie den Ledger Nano S besteht dementsprechend lediglich aus dem Senden der Coins an die unter »Erhalten« angezeigte Adresse.

Pro

  • Gute Reputation
  • Hohe Sicherheit
  • Anfängerfreundlich
  • Schnelle und einfache Einrichtung
  • Günstiges Hardware-Wallet
  • Übersichtliche Benutzeroberfläche

Kontra

  • Firmware-Updates verursachen vollständiges Löschen wodurch (ggf. nervenaufreibende) Wiederherstellung durch Recovery-Phrases notwendig wird
  • Verarbeitung eher einfach und »zerbrechlich« wirkend

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