Der Kryptowährungsmarkt wird oft mit dem Wilden Westen verglichen, da quasi ständig die Möglichkeit besteht, betrogen zu werden. Selten gibt es so etwas wie Kundenservice oder Garantien. Für viele ist die Technologie hinter den Kryptowährungen zu komplex und es ist kompliziert, sich mit der Materie auseinander zu setzen. Leider sind auch hier Menschen, die aus dieser Situation Vorteile schlagen und Unwissenheit ausnutzen wollen, nicht weit. Daher findest du nachfolgende einige Tipps, die dir zeigen, worauf du achten solltest und was unbedingt zu vermeiden ist. Denn wie bei jedem Finanzgeschäft gilt: Gründlich überdenken und niemals voreilig handeln.
Due-Diligence-Prüfung
Die sogenannte Due-Diligence-Prüfung ist eine sorgfältige, systematische und detaillierte Erhebung, Prüfung und Analyse von Daten und Risiken, die durch den Käufer beim Kauf von Kryptowährungen (aber auch anderen Investitionen im Allgemeinen) erfolgt. Sie beginnt meist mit einer Grobanalyse (Screening) aller verfügbaren Währungen und geht bei positiver Beurteilung in eine Feinanalyse von konkreten Währungen über. Hierbei analysiert man die Funktionsweise sowie die Stärken und Schwächen der Währung. Nachfolgende Aspekte können hierbei als konkrete Anhaltspunkte für die Analyse dienen. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass man sich nicht nur auf die Forschung, Kommentare, Gedanken oder Analysen anderer verlassen darf, da auch hier einige schwarze Schafe bezahlte Werbeinhalte als ihre eigene Forschung abgeben.
Offener Code auf GitHub & Co.
Jede Kryptowährung, die etwas wert sein will, sollte seinen Quellcode offen zugänglich und einsehbar (bspw. auf dem bekannten Online-Dienst für Software-Entwicklungsprojekte GitHub) bereitstellen. Dieses sogenannte »Repository« sollte hierbei nicht nur vorhanden sein sondern auch regelmäßig aktualisiert werden. Hierbei ist es im ersten Schritt nicht zwingend wichtig, die genaue Bedeutung dieser Aktualisierungen zu verstehen – primär geht es darum, dass regelmäßige Updates vorhanden sind. Ein Warnsignal wäre hier also, dass es über ein Jahr kein Update gegeben hat oder wenn nur eine einzelne Person diese Updates bereitstellt.
Positive Beispiele hierfür sind Bitcoin, Ethereum und Litecoin.
Ein ziemlich offensichtliches Negativbeispiel für solche Arten von Alarmsignalen ist die Kryptowährung Karmacoin: Innerhalb der letzten drei Jahre gab es hier kein Update und die wenigen Änderungen stammen vollständig von einem einzigen Benutzer.
Garantierter Gewinn
Wenn eine Kryptowährung »garantiert«, dass ein Gewinn durch die Investition erzielt werden kann, oder dir Anreize bietet, andere davon zu überzeugen genau diese Währung zu kaufen, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Schneeballsystem. Die garantierten Gewinne entstehen fast ausschließlich dadurch, dass neue Teilnehmer in die Währung investieren und mitwirken und ihr eigenes Kapital einbringen. Diese Geschäftsmodelle können sehr schnell wachsen, werden dann aber unweigerlich an einem gewissen Punkt abstürzen – ohne Ausnahme.
Team
Schau dir genau das Team hinter der Kryptowährung an: Stehen hinter der Währung Menschen mit Erfahrung? In der Regel sollten Software-Entwickler hinter den Kryptowährungen stehen. Eine einfache Internet-Recherche sollte reichen, um sich schnell einen Überblick zu verschaffen: Sind überzeugende Informationen zu finden, die aus mehreren Quellen stammen? Oder findet man ggf. schon hier Hinweise auf Betrug oder fragwürdiges Verhalten?
Ein Beispiel: Der Entwickler von Ethereum, Vitalik Buterin, war zuvor ein bekannter Name und Mitwirkender im Bitcoin-Umfeld.
Gebühren / Handel
Dies ist nicht zwingend ein Hinweis auf Betrug, zeigt aber, wie wichtig es ist, die Hintergründe einer Währung zu verstehen: Welche Börsen handeln sie? Wie sind die Bedingungen? Und welche Gebühren fallen beim Handel an?
Außen hui, innen pfui!
Eine moderne und hübsche Website sowie ein guter Social-Media-Auftritt bedeuten nicht zwingend, dass dahinter ein gutes Projekt steckt. Viele neue Kryptowährungen verbringen viel Zeit und investieren viel Geld, ihre Auftritte zu gestalten, um gut dazustehen – allerdings ohne ein vertrauenswürdiges Konzept zu haben. Hier ist es also wichtig, sich nicht vom ersten Eindruck blenden zu lassen.